Ötztaler Hotel setzt auf 100 Prozent erneuerbare Energie: Dafür gibt es den Umweltpreis
0Gelebter Umweltschutz steht im Zentrum des Umweltpreises der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, der in in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt wurde. „Viele Menschen sind sich des Problems der Umweltverschmutzung bewusst. Doch viele ändern ihr Handeln nicht, weil sie meinen, dies sei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“, so der Tiroler Umweltreferent LHStv. Hannes Gschwentner.
Der Umbau des Ötztaler Hotels Crystal in Obergurgl stieß auf die wohlwollende Meinung der Jury. „Mit einem konsequenten Energiekonzept ist das Crystal das erste Hotel auf 2.000 m Seehöhe, das auf 100 Prozent erneuerbare Energie setzt und damit eine Vorreiterrolle für die Tourismusbetriebe einnimmt“, so Georg Schöpf, Geschäftsführer Liftgesellschaft Obergurgl. Er nahm den Preis für sein Unternehmen entgegen.
Georg Schöpf (li.), Geschäftsführer Liftgesellschaft Obergurgl nahm den Preis vom Tiroler LHStv. Hannes Gschwentner entgegen.
Foto: Land Tirol/Reichkendler
1 Million Euro für umweltfreundliche Heizanlage
Die Vision der Obergurgler ist klar. „Unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein, insbesondere von Erdöl, die Investition in erneuerbare Energie, welche die Umwelt weniger belasten umd die herrliche Bergwelt Tirols für die Bewohner und Besucher zu erhalten“, liest es sich hier auf der Internetpräsenz des Hauses (mit Video). Ebenfalls ersichtlich die technischen Daten. 1 Million Euro kostete der Liftgesellschaft Obergurgl die Heizanlage mit fünf Erdwärmepumpen und 300 Quadratmeter Solarkollektoren.
Tiefbohrung mit 8.000 Meter
Um die Erdwärme für das Hotel zu nutzen, stand am Beginn eine Tiefbohrung mit 8.000 Meter an. 76 Erdsonden, jede Einzelne 120 Meter tief, sind beim Bau der Heizanlage ins Erdreich versenkt worden.¬† Der Aufwand rechnet sich, denn ein Hotel mit dieser Kubatur (40.000 Kubikmeter) hat einen Verbrauch von 90.000 Liter Heizöl. Die Wärme aus der Erde ist um einiges günstiger als Heizöl und andere Energieträger wie Pellets. Eine Anlage dieser Dimension amortisiert sich in 12 bis 14 Jahren.
Lebenswertes Tirol für die nächsten Generationen
Der Umweltpreis der alpinen Europaregionen ist Plattform für Strategien und Projekte, die zeigen, dass ein Leben und Wirtschaften mit der Natur möglich und sinnvoll ist. „Es liegt in unserer Verantwortung, zukünftigen Generationen ein lebenswertes Tirol und einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen“, meint der Südtiroler Umweltlandesrat Michl Laimer.
Die Gewinner des ersten Umweltpreises der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino.
Foto: Land Tirol/Reichkendler