Obergurgl in Wort und Bild
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Eine Art „Bibel“ für alle Obergurgl-Fans bzw. ein Standardwerk für alle am Ötztal interessierten Personen schufen die Ötztalerin Irina Köll-Scheiber und die deutsche Autorin Carmen Nehm. Das Buch „Obergurgl – Berge, Menschen, Geschichten“ beschreibt die Entwicklung vom Bergdorf zu einem der mondänsten Urlaubsorte im Alpenraum.
Phrasen wie „Was lange währt, wird gut!“ oder „Qualität kommt von Qual“ verdienen nicht das Prädikat abgedroschen, wenn man sich die Enstehungsgeschichte des neuen „Obergurgl“-Buches anschaut. Satte drei Jahre dauerte es vom Start bis zum Zeitpunkt als das fertige Werk präsentiert werden konnte. Die Arbeit hat sich mehr als gelohnt: Auf knapp 300 Seiten erhält man einen umfassenden Überblick, angefangen von der Archäologie, über die Legende von „Tanneneh“, die Gurgler Schwabenkinder bis hin zum Bau der Bergbahnen, die dem Dorf den heutigen Wohlstand brachten.
Widmung an die Kinder von Obergurgl
Angelehnt an die Worte des deutschen Gelehrten Wilhelm von Humboldt „Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft“ lässt sich die Entstehung dieses Buches beschreiben. Irina Köll-Scheiber, Hotelierin im Obergurgler Hotel Gotthard-Zeit, wird regelmäßig von ihren Gästen über die Geschichte des Urlaubsortes befragt. Auslösendes Moment war schlussendlich ihre sechsjährige Tochter, der sie die eigene Herkunft näherbringen will. „Ich habe gemerkt, dass ich etwas an sie weitergeben muss, damit sie ihre Wurzeln nicht vergisst“, erzählt Irina Köll-Scheiber.
Gesagt, getan.
Die Aufgabenteilung zwischen Herausgeberin Köll-Scheiber und Autorin Carmen Nehm erwies sich als erfolgreich. „Die Obergurgler sind in einer harten Umwelt aufgewachsen, sie wollen ein Stück erobert werden“, bringt es Nehm auf den Punkt, dass ohne Unterstützung vor Ort eine Realisierung sehr schwierig gewesen wäre. Irina Köll-Scheiber fungierte dabei als Vermittlerin und erleichterte den Einstieg zu Recherchen und Interviews.
Gerade letztere machen den Charme des Buches aus, denn das Gespann aus Herausgeberin und Autorin machte die Familien des Ortes zu einem wesentlichen Element im Buch. Ob etablierte und eingesessene Obergurgler Sippschaften oder „Zuagroaste“, sie alle haben ihren Platz auf den 288 Seiten gefunden. Wandertipps bzw. eine Rezeptstrecke mit Ötztaler Spezialitäten runden das Buch ab.
Unbekannte historische Fotoschätze
Neben textlichen Aha-Erlebnissen kann man sich auch in Sachen Bilderwelten in dem Buch kaum sattsehen. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich die zwei Damen für ihr Projekt aus dem umfangreichen historischen Archiv von Werner Lohmann bedienen konnten, die Fotos aus der Gegenwart stammen von seinem Sohn Alexander Maria Lohmann.
Lesetipp für Gäste und Einheimische
Das Buch „Obergurgl – Berge, Menschen Geschichten“ ist im „Neuer Umschau Buchverlag“ erschienen und sowohl vor Ort als auch im Buchhandel erhältlich. Für den traditionell hohen Anteil von englischsprachigen Gästen in Obergurgl-Hochgurgl gibt es auch eine englische Version.
Fotogalerie von der Buchpräsentation in Obergurgl: