WWF mahnt zum Schutz der Ötztaler Ache
0Seit wenigen Wochen steht im Bergsteigerdorf Vent, Gemeinde Sölden, eine Informationstafel, die Urlauber und Einheimische über die Bedeutung und Schutzwürdigkeit der Ötztaler Ache aufklären soll. Der World Wildlife Fund (WWF) errichtete die Tafel und will ein Zeichen gegen die Nutzung des Ötztaler Wassers durch die TIWAG (Tiroler Wasserkraft AG) für den Ausbau des Kraftwerks im Kaunertal setzen.
Die Ötztaler Ache reiht sich seit dem Jahr 1998 unter die sogenannten Österreichischen Flussheiligtümer. Das österreichische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium definierte damals gemeinsam mit dem WWF insgesamt 74 besonders wertvolle Flussstrecken, um diese nachhaltig vor Eingriffen zu schützen. In Tirol tragen das Prädikat außer der Ötztaler Ache nur noch der Lech im Außerfern und der Rißbach im Karwendel. Mit den Plänen der TIWAG, das Wasser der Ötztaler Ache abzuleiten und für die Stromerzeugung im benachbarten Kaunertal zu verwenden, sehen WWF und zahlreiche Einheimische das Flussjuwel akut bedroht. Konkret soll Wasser der Zuflüsse Gurgler und Venter Ache durch einen unterirdischen Tunnel in das Nachbartal verbracht werden.
„Naturschönheiten bewahren“
Thomas Diem, Kampagnenleiter Kaunertal beim WWF, hofft, dass die Info-Tafel in Vent dazu beiträgt, dass sich Umweltminister Nikolaus Berlakovich sich zu den Flussheiligtümern bekennt und für den Schutz der Ötztaler Ache engagiert. Den gleichen Wunsch hegt auch der Venter Touristiker Konrad Klotz. „Die Urlauber reisen zu uns wegen der herrlichen Naturkulisse, und nicht um entlang von Flüssen zu wandern, die nur noch traurige Rinnsale darstellen“, betont der Ötztaler. Auch der Ötztaler Hüttenwirt Markus Pirpamer warnt vor den Eingriffen in die Umwelt: „Ich bin Bauer und lebe von und mit der Natur. So dürfen wir damit nich umgehen, gerade in Hinsicht auf nachfolgende Generationen.“