Ötztal Blog im Osten …
2… da ja seit einigen Jahren die Gäste aus Tschechien, Polen und Russland zunehmend ins Ötztal kommen, ging das Ötztal-Blog als eine Art Gegenbesuch auf Polenreise. Kurz gesagt: Das Land ist eine Reise wert, wenn man sich denn nicht vor den gängigen Klischees fürchtet (?† la „Kommen Sie nach Polen. Ihr Auto ist schon da“.) Solch furchtsamen Seelen sei die Lektüre des Buches „Polen für Anfänger“ (ISBN 83-221-0705-6) angeraten, dort werden Land und Leute treffend beschrieben.
Während in Westeuropa sich langsam eine Art Konsummüdigkeit breit macht, ist es in Polen ganz gegensätzlich. Vor allem in den großen Städten kommt man an modernen Riesenkaufhäusern nicht vorbei. Bestes Beispiel die neue Mall beim Warschauer Hauptbahnhof, von dessen oberster Etage sich durch die Kuppel ein wunderbarer Blick auf den Palast der Republik (über 200 Meter hoch) ergibt. Sozialismus ade, kann man da nur sagen.
Ein wahrer Kulturschock ist für den Normal-Tiroler wahrscheinlich der Besuch von Polens Wintersporthauptstadt Zakopane, die vornehmlich von den Skispringern bekannt ist. Wer annimmt, gerade im Sommer, in ein verschlafenes Nest zu kommen, der irrt gewaltig. Wahre Menschenmassen drängen sich durch den Ort, in dem sich an der Flaniermeile Geschäft an Geschäft drängt – Amerikanische Fastfoodketten fehlen dabei natürlich auch nicht. Während im Ötztal der Aqua Dome ein Alternativangebot darstellt, heisst das polnische Format Aqua Park. Der Weg zur Seilbahn in der 30.000-Einwohner-Kommune stellte sich beim Besuch auch als wahrer Spießrutenlauf dar, denn um dorthin zu kommen galt es sich durch einen Markt mit Kunst, Kitsch und Krempel zu wühlen.
Zulassen statt reglementieren – Dieses Motto offenbarte sich am Berg angekommen. Während man im Ötztal darüber diskutiert, ob drei Hochseilgärten in drei Nachbargemeinden möglich sind, fand man am Berg von Zakopane gleich zwei solcher Einrichtungen in einigen hundert Meter Entfernung voneinander.
?úberzeugend ist die Gastfreundschaft der Polen (nachzulesen auch im Buchtipp), die als heilig gilt. Gleiches gilt auch für die Preissituation. Amtliche Währung ist noch der polnische Zloty und so kostet ein ausgiebiges Mahl beispielsweise in Zakopane gerade mal 6,- Euro. Angezogen dazu haben im Gegensatz aber die Preise für die Unterkünfte.
Aber warum fahren die Polen, wenn es so billig im eigenen Land ist, überhaupt nach Österreich? Mehrheitliche Meinung einiger Befragter polnischer Bürger. Der Preis für einen Wintersporturlaub in Polen unterscheide sich nicht groß von jenem in Österreich. Ein Grund zum Schmunzeln: Da die Polen im eigenen Land über derart viele schlechte Straßen mit vielen Schlaglöchern verfügen, genießen sie es, ihr Auto mal richtig ausfahren zu können. Auch wenn die Anreise tausende Kilometer beträgt.
Fazit: Für Ballermannurlauber wohl keine Alternative, aber all jene die einen Blick über den Tellerrand riskieren wollen, sollten Polen in Erwägung ziehen. Es gibt viel zu entdecken und sowohl den touristischen Massenstrom als auch einsame Pfade „off the beaten track“. Do widzenia (Auf Wiedersehen!)
Höhepunkt im Osten ist die alte Hansestadt Gdansk (Danzig).
Der Ötztalblog auf dem Kanal von Elblag nach Ostroda.
Kurbadflair in Polanica Zdr??j im Westen von Polen.
Sehenswert bei Tag und bei Nacht – Gdansk.
Der aktuelle Stand der Lifttechnik in Polen. Mitnichten dieses gute alte Stück ins
Zakopane gehört wohl ins Museum, denn …..
… moderne Technik regiert.
Was den Tirolern ihr Lederhosenstil schaut in Polen so aus. Typisches Haus aus Zakopane.
Manche Dinge ähneln sich doch, wie hier die „Stangger“.
Mehrere Klettergärten in unmittelbarer Umgebung – Kein Problem in Polen.
Hallo Markus
ein sehr interessanter Bericht über Deine Polenreise, schon die Bilder sprechen für sich!
Lg Bianca
Super!!!