Katastrophenfilm "Jahrhundertlawine" steigerte im Ötztal nur die Internetzugriffe
0Vor kurzem konnte man in RTL und ORF den Katastrophenfilm „Die Jahrhundertlawine“ sehen. Das „Event-Movie“ wurde zeitgleich zum zehnjährigen Jahrtag des Lawinenunglücks in Galtür ausgestrahlt. Damals starben 31 Menschen in den Schneemassen als eine 400 Meter breite Lawine zu Tal raste. Für die Quotenjäger aus der Filmszene also ein gefundenes Fressen zu diesem Datum dieses TV-Movie vom Stapel zu lassen.
Vent als Schauplatz für den Katastrophenfilm.
Was hat das Ganze mit dem Ötztal zu tun? Für die Katastrophenfilmer gab es in Galtür im Paznauntal keine Drehgenehmigung am Originalschauplatz. So wich man also in das hintere Ötztal nach Vent aus. Lief der Film ursprünglich noch unter dem Titel „Val Montana – Die Jahrhundertlawine“ (nachzulesen hier), taucht anstatt eines fiktiven Ortsnamens im fertigen Film nun der Name Vent auf. Das verblüffte und ärgerte einige Touristiker aus dem hinteren Talbereich, war aber nicht mehr zu ändern.
Hohe Quoten für Katastrophenfilm
Die Erstausstrahlung des Films erfolgte in Frankreich, wo dieser laut Pressetext der verantwortlichen Produktionsfirma Bavaria Film “ … 7,8 Millionen Zuschauer begeisterte …“.Die Quote im deutschen RTL lag¬† bei über fünf Millionen Zuschauern. In der für Fernsehsender so wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen reichte es aber mit 2,74 Millionen Zuschauern nicht für den Spitzenplatz in der Prime Time. Quoten sagen nichts über den Inhalt und die Qualität eines Films aus, das erledigen Fernsehkritiker. Für „Die Jahrhundertlawine“ gibt es online einige Verrisse nachzlesen, wie hier von Andre Mielke auf Welt Online:
„….Die Jahrhundertlawine begräbt erbarmungslos alles unter sich, was spannender und facettenreicher sein könnte, als in diesem Fall das hausbackene Versöhnungsmelodram über die Bergwächterin Anne (D?©sir?©e Nosbusch) und den Assistenzarzt Marc (Vincent Perez). Der Rest ist Wühlen im Schnee.“
Auch auf der Seite eines Anbieters, der die DVD zum Film verkaufen sollte, liest sich das nicht viel anders.
Internetzugriffe auf www.vent.at nach Ausstrahlung vervielfacht – Ötztal Tourismus reagierte professionell im Internet
Beim Ötztal Tourismus spürte man nach der Ausstrahlung des Films und der häufigen Namensnennung von Vent keine unmittelbaren Auswirkungen. Einziger messbarer Faktor waren die Zugriffszahlen auf die Internetseite von Vent. Auf www.vent.at informieren sich durchschnittlich 500 Besucher pro Tag, nach dem Film waren es bis zu über 5.000 Besucher. Diesen Ansturm hatte man von Seiten des Ötztal Tourismus erwartet und kommunizierte nochmals, dass es sich beim Film um eine reine Fiktion handelt und Vent ein sicherer Platz für den Urlaub ist.
Erklärungshinweis auf www.vent.at zum Katastrophenfilm.