Wie fit im Internet sind die Ötztaler Touristiker? Interview mit eMarketer Werner Elmer
0Ohne Online-Präsenz lässt sich heute wohl nur noch in den aller seltensten Fällen erfolgreich im Tourismus agieren. Der Längenfelder Werner Elmer leistet in seinem Brotberuf als eMarketer seinen touristischen Kunden Hilfestellung. Welche Tätigkeiten dies umfasst, ob der Suchmaschinen-Spezialist Defizite im Ötztal in Sachen E-Marketing verortet und vieles mehr verrät er im folgenden Interview.
Hallo Werner! Stell dich bitte kurz den Lesern von Ötztalblog vor.
Welche Tätigkeiten verbergen sich hinter deinem Beruf als eMarketer?
Das Internet hat sich in den letzten Jahren zum Leitmedium in der Tourismusbranche entwickelt. Für den Großteil der Gäste beginnt die Urlaubsrecherche im Internet und das Internet spielt auch im gesamten Entscheidungsprozess einer Buchung die entscheidende Rolle.
„Ziel: Besucher der Homepage in Bucher umwandeln“
Ich sehe es als meine Aufgabe, meine Kunden in diesem Such- und Buchungsprozess bestmöglich zu unterstützen, damit die Betriebsauslastung erhöht werden kann. Das beginnt klarerweise bei der Homepage, wo es gilt, die Umwandlungsrate von „Besuchern“ in „Buchern“ zu erhöhen. Hier geht es nicht um ein höheres Marketingbudget, sondern um eine funktionierende Website. Das Potential in diesem Bereich ist extrem hoch. Ist diese Basis optimiert, dann geht es darum, im Internet gefunden zu werden und neue Gäste zu gewinnen. Ich beschäftige mich aber auch mit neuen Ideen für die Kundenbindung, neue Werbeformate, um sinnvolle mobile Lösungen und natürlich um die Erfolgskontrolle der durchgeführten Aktivitäten.
Wie sind die Ötztaler Touristiker in Sachen Online-Marketing aufgestellt?
Ich denke ganz gut. Auch im Vergleich mit anderen Destinationen. Es hat schon sehr früh innovative Projekte gegeben (z.B. das vernetzte Dorf in Obergurgl oder in Längenfeld), die auch den kleinen Vermieter mit diesem wichtigen Thema sehr früh vertraut gemacht hat. Das Ötztal als Region und vor allem Sölden spielt natürlich auch in diesem Bereich eine Vorreiterrolle wie in vielen anderen Bereichen auch. Das strahlt auf die Betriebe ab.
Wo ortest du dabei noch Defizite?
Den größten Defizit sehe ich in der Auswertung der Ergebnisse der eigenen Homepage und der durchgeführten Marketingaktivitäten. Das ist eigentlich der große Vorteil gegenüber dem klassischen Marketing. Online Marketing ist messbar – den Vorteil muss man nutzen, denn Messen ist Wissen.
Die osteuropäischen Länder haben in den vergangenen Jahren im Winter als sehr starke Märkte entwickelt? Wird diesem Trend auch in Sachen Online-Marketing im Ötztal bereits Rechnung getragen?
Wenn sich das Ötztal nicht auch im Online Marketing diesem Thema gewidmet hätte, dann würde das Ötztal in diesem Bereich nicht so gut dastehen. Es gibt gezielte Kampagnen und teilweise stellen auch die Betriebe ihre Websites in diversen Sprachen zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr hast du die Hotelplattform www.hotels-oetztal.com gestartet. Warum sollten sich Hoteliers hier engagieren anstatt ihr Geld bei Google auszugeben?
Es geht nicht um entweder oder, sondern ich sehe diese Plattform als wichtige Ergänzung im Online Marketingmix. Ich versuche mit den Hotelplattformen Hotels Ötztal , Hotels Sölden und Hotels Obergurgl meinen Betrieben qualitativ hochwertige Besucher zu vermitteln. Also potentielle Ötztal Gäste und nicht einfach nur Klicks.
Hotelplattform in sieben Sprachen
Der Gast erhält auf meinen Hotelplattformen (übrigens durchgängig in 7 Sprachen übersetzt) ausführliche Informationen in Text & Bild und zudem sämtliche Hotelbewertungen zum jeweiligen Hotel. Somit ist der Gast extrem gut über das jeweilige Hotel im Ötztal informiert bevor er auf die entsprechende Hotelhomepage wechselt. Daher ist auch ein derartiger Klick extrem wertvoll zu bewerten. Man kann das nicht mit einem dreizeiligen Anzeigentext auf Google vergleichen. Hier weiß der Besucher noch sehr wenig über einen Betrieb. Und dennoch zahlt ein Kunde bei meinen Hotelportalen derzeit im Schnitt viel weniger für einen Klick, als wenn er selbst eine Google Adwords Kampagne betreibt. Natürlich deckt die Präsenz in 7 Sprachen auch wichtige neue Märkte ab. Es ist viel günstiger, wenn man nicht überall als Einzelkämpfer auftritt.
Wenig Chancen für Einzelkämpfer bei gefragten Suchbegriffen
Als Einzelbetrieb hat man zudem wenige Chancen bei wichtigen Suchbegriffen wie zum Beispiel „Hotels Ötztal“ oder „Angebote Ötztal“ in den neutralen Suchergebnissen auf der ersten Seite aufzuscheinen. Ich habe hier natürlich auch den Vorteil, dass ich mich ganz klar auf den Hotelgast konzentrieren kann.
Planst du mit dieser Plattform auch über das Ötztal hinaus zu expandieren?
Ich bin in Besitz mehrerer solcher Keyword-Domains. Auch im thematischen Bereich. Das Ötztal sehe ich daher als Pilotprojekt. Hier werden auch immer wieder neue Strategien und Ideen ausprobiert.
Ötztal als Pilotprojekt – Weitere Plattformen angedacht
Eine Expansion wird es vermutlich im nächsten Jahr geben. Hier möchte ich dann auf ein erfolgsabhängiges Abrechnungsmodell wechseln, da dies auch für die Hotels attraktiver ist. Als Pilotregion werden die Ötztaler Betriebe aber auch weiterhin einen finanziellen Vorteil haben. Es können übrigens noch weitere Hotels in Sölden und 1-2 Hotels in Längenfeld auf meiner Ötztal Plattform aufgenommen werden. Die Mailadresse für Interessenten lautet: info@hotels-oetztal.com.